Montag, 29. Februar 2016

Zinskommentar Februar 2016 - Leitzins nach neuestem EZB Beschluss weiter auf Rekordtief

Der 21. Januar brachte im Bezug auf den Leitzins keine Veränderung, denn die EZB hält an ihrem Konzept mit 0,05 Prozent fest. Die Ankündigung einer Zinswende, wie von der Fed im Dezember vorgenommen, hat somit keinen Einfluss auf die Zinsentwicklung am europäischen Markt. Weiter entwickelt sich die Inflation schwach und wird von sehr niedrigen Ölpreisen, sowie den Konjunkturproblemen in Schwellenländern wie Russland und Brasilien, aber auch vom nachlassenden Wachstum der chinesischen Wirtschaft geprägt. Schwankungen an den Finanzmärkten und geopolitische Krisen sind nach wie vor ein fester Bestandteil der aktuellen Wirtschaftssituation.

Prognosen und Fakten zur zum Finanzmarkt
Das Anleihekaufprogramm der EZB beinhaltet seit März 2015 monatlich zahlreiche Milliarden an Euro und wurde im Dezember einstimmig um 6 Monate, bis zum März 2017 verlängert. Der Dezember wartete mit einer Inflation von 0,2 Prozent, der Januar mit einer kleinen Erhöhung auf 0,4 Prozent auf. Beide Werte liegen weit unter der eigentlichen Prognose und dem Ziel, die Inflation auf 2 Prozent zu steigern. Noch im Dezember ging die EZB von einer Gesamtjahresprognose von 1 Prozent Inflation aus, wobei hier ein deutlich höherer Ölpreis als Basis diente. Die erwarteten Steigerungen der Preise fallen deutlich geringer aus und es ist absehbar, dass sich das Wirtschaftswachstum innerhalb der Eurozone auch in 2016 nicht steigert. Die Erwartungen wurden demnach nach unten reguliert und mit 1,7 Prozent, also 0,1 Prozentpunkt weniger als bei der Bewertung im Herbst aufgezeigt. Auch wenn die Einschätzung der Entwicklung weiterhin positive Tendenzen aufzeigt, sorgen der schwache Welthandel und das globale Umfeld einen spürbaren Aufschwung beeinträchtigen.

Zinsentwicklung über ein Jahr

Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft
Bessere Beschäftigungsverhältnisse und die Reduktion der Staatsdefizite stehen laut EZB weiterhin im Fokus, sodass strukturelle Reformen in den europäischen Volkswirtschaften fortgesetzt werden. Erst in der vergangenen Woche äußerte sich EZB Chef Draghi vor dem Parlament in Straßburg darüber, das die Eurozone ohne die milliardenschweren Anleihekäufe bereits 2015 von einer Deflation betroffen gewesen wäre. Daher ist Draghi an einer Ausweitung der Anleihekäufe interessiert, auch wenn diese Praktik nicht bei allen Mitspracheberechtigten auf Anerkennung stoßen wird. Seitdem Großbritannien über einen Ausstieg aus der EU spricht, hat sich die Unsicherheit erhöht und wird von einer Abwertung der britischen Pfund in Gegenüberstellung zum Euro begleitet. Bei einem Ausstieg spielen hohe Kosten und Risiken eine sehr wichtige Rolle, wodurch der Brexit sehr emotional betrachtet wird. Großbritannien ist die zweitgrößte europäische Volkswirtschaft, deren Ausstieg aus der Eurozone auf dem gesamten europäischen und nicht-europäischen Finanzmarkt nicht ohne Folgen bliebe. Im Hinblick auf andere Länder könnte ein Ausstieg der Briten aus dem Euro eine Signalwirkung haben und Motivationspunkte setzen, von denen die gesamte europäische Wirtschaft betroffen wäre.

Die Anhebung des Leitzinses in den USA bisher ohne Auswirkungen für Europa
Die hat Fed im Dezember 2015 in den USA mit ihrer ersten Zinserhöhung seit fast zehn Jahren die erwartete Zinswende eingeläutet. Bei der letzten Fed-Ratssitzung Ende Januar wurde aber auf ein erneutes Drehen an der Zinsschraube verzichtet. Fed-Chefin Janet Yellen hat zudem die Aussicht auf eine Zinserhöhung im März erheblich gedämpft, jedoch nicht ausgeschlossen. Man wolle beobachten, wie sich die schwächere Weltwirtschaft, der starke Dollar, die Inflationsrate und die Arbeitslosenzahlen entwickeln. Sollte die US-Konjunktur in den USA deutlich weniger wachsen als erwartet, könnte der gerade eingeschlagene Zinserhöhungskurs vorzeitig beendet werden.
Die Prognosen sprechen immer noch für eine Verbesserung der konjunkturellen Struktur, auch wenn die aktuellen realen Zahlen den Blick in eine andere Richtung lenken. Für Investoren und Anleger ist die aktuelle Finanzmarktlage mit Unsicherheiten verbunden, wodurch sich vor allem der Blick in Schwellenländer oder nach Großbritannien trübt. Hingegen ist der weiter niedrige Leitzins für Baufinanzierer nach wie vor eine attraktiv bewertete Chance für den Kauf, Neubau einer Immobilie oder die Anschlussfinanzierung. Auch die KfW reagiert auf das niedrige Zinsniveau und bietet für das KfW-Programm „Energieeffizient Bauen“ ab dem 01.04.2016 eine 20-jährige Zinsbindung an und verdoppelt den Förderhöchstbetrag  von 50.000 Euro auf 100.000 Euro pro Wohneinheit. So wird mehr Planungssicherheit für Häuslebauer geschaffen.

Tendenz der Baufinanzierungszinsentwicklung:

kurzfristig: seitwärts
langfristig: steigend

Entwicklung Leitzins und Inflation

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Montag, 22. Februar 2016

Zwischen FED und EZB - Was die Notenbankpolitik 2016 für Baufinanzierer bedeuten könnte

Das Baufinanzierungsjahr 2016 startet auf den ersten Blick ähnlich wie 2015. Die besten Zinskonditionen für zehnjährige Darlehen liegen im günstigsten Fall um die 1,4 Prozent. Die Eurozone befindet sich zudem weiterhin in einer Konjunkturkrise, bei der die Inflationsrate weit unter der angestrebten Zielmarke der Europäische Zentralbank (EZB) liegt. Doch während die EZB ihre lockere Geldpolitik bei ihrer jüngsten Sitzung im Dezember noch einmal bekräftigt hat, haben die amerikanischen Notenbanker die lang erwartete Zinswende eingeläutet und die Leitzinsen angehoben. Nun fragt sich Baufinanzierungs-Deutschland, welche Auswirkungen diese entkoppelte Zinspolitik auf die Konditionen für Immobiliendarlehen haben könnte. Hier eine Analyse der aktuellen Situation und ein Blick in die Zins-Zukunft-Glaskugel für Sie.

Neues Jahr – alte Unsicherheiten
Viele Experten stimmen zu Jahresbeginn darin überein, dass sich die Eurozone wirtschaftlich noch länger nicht in ruhigem Fahrwasser bewegen wird. Zuletzt lag die Inflationsrate in Euroland bei 0,2 Prozent – angestrebt werden von der EZB knapp zwei Prozent. Aller optimistischen Prognosen zum Trotz ist die Wirtschaftsleistung in der Eurozone heute immer noch niedriger als im Jahr 2007, bevor die Krise ihren Lauf nahm. Die Arbeitslosigkeit bleibt europaweit hoch, die Gemeinschaftswährung Euro schwach. Dank der Geldspritzen der EZB läuft der europäische Wirtschaftsmotor zwar, aber er läuft unruhig. In den Medien stellen einige Wissenschaftler das System des kreditfinanzierten Wachstums zunehmend in Frage.

Kurzfristige Entwicklung: Seitwärts mit Schwankungen
Vor dem Hintergrund anhaltender Probleme in Griechenland, weltweiter Spannungen, turbulenter Börsen und dem niedrigen Ölpreis ist in den ersten Wochen und vielleicht sogar Monaten 2016 nicht mit einer nennenswerten Trendwende beim Baugeld zu rechnen. Stattdessen ist bei den Konditionen kurzfristig eine Seitwärtsbewegung wahrscheinlich. Die Finanzierungsbedingungen sollten in den ersten Monaten des Jahres grundsätzlich sehr günstig bleiben. Aktuell liegen die besten Zinskonditionen bei einigen Finanzierungsinstituten sogar unter 1,4 Prozent.

Entwicklung Bauzinzen und Leitzins

Langfrist-Trend: Etwas Aufwärtspotenzial
Der Beginn des Zinsanhebungszyklus durch die amerikanische Notenbank (FED) im Dezember 2015 hat bislang nicht zu dem von einigen Beobachtern befürchteten Anstieg der Kapitalmarktrenditen geführt. Das Niveau der zehnjährigen Staatsanleiherenditen in den USA blieb nach der Zinsanhebung praktisch unverändert. Damit gab es aus dieser Richtung auch keinen Aufwärtsdruck auf das Renditeniveau in Deutschland. Langfristig könnten die hiesigen Pfandbriefrenditen, die als Orientierung für die Entwicklung beim Baugeld gelten, allerdings anziehen. Sie lagen laut DGZF-Pfandbriefkurve zuletzt bei knapp 0,8 Prozent. Die Frage ist, mit welchem Nachdruck die Leitzinsen in den USA weiterhin angehoben werden, und, ob die Bemühungen der EZB fruchten. Ein allzu markanter Anstieg der Zinsen für Hypothekendarlehen zeichnet sich vor dem Hintergrund der weiterhin expansiven EZB-Geldpolitik bis ins Jahr 2017 hinein aber nicht ab.

Das sollte man als Baufinanzierer jetzt tun
Für Immobilienkäufer und Anschlussfinanzierer gibt es momentan nahezu perfekte Finanzierungsbedingungen. Wer sich nach eingehender Prüfung bereits für ein geeignetes Objekt entschieden hat, kann sich derzeit über historisch niedrige Zinsen freuen und seine Finanzierung zeitnah unter Dach und Fach bringen. Aufgrund der beschriebenen Situation besteht aber auch kein Grund zu übertriebener Eile. Eines sollte angesichts der günstigen Zinsen jedoch keinesfalls in Vergessenheit geraten: Wie günstig ein Immobilienkredit auf Dauer ist, hängt nicht allein vom Zinssatz ab. Wichtig ist vor allem, dass das Darlehen zum Sicherheitsbedürfnis und der Lebensplanung des Baufinanzierers passt. Trotz aller Blicke in die Zinszukunft wird es auch in diesem Jahr sicher wieder allerlei unerwartete Entwicklungen auf den Märkten geben. Der chinesische Aktiencrash in der ersten Januarwoche gab darauf schon einmal einen Vorgeschmack.
Quelle: ProHyp

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Dienstag, 16. Februar 2016

Zinskommentar Januar 2016 - Auswirkungen der Leitzinserhöhung in den USA auf die Baufinanzierungszinsen

Mit großer Aufmerksamkeit wird derzeit der US-amerikanische Markt beobachtet, da Mitte Dezember eine Erhöhung der Leitzinsen von bisher 0,25 auf 0,5 Prozent erfolgt ist. Nach der 7-jährigen Niedrigzinsphase des US-Leitzins zwischen konstanten 0,00 bis 0,25 Prozent, blickt der europäische Finanzmarkt skeptisch und mit gemischten Gefühlen auf die USA. Welche Auswirkungen wird die Leitzinserhöhung auf Europa haben und wie wird sich die EZB verhalten?

Billiges Geld oder konjunkturelle Normalität?
Janet Yellen, ihres Zeichens Vorsitzende der US-Notenbank Fed, erfüllte mit dieser marginalen Leitzinserhöhung alle Erwartungen des Marktes und spricht sich positiv über die Entwicklung der Konjunktur aus. Sowohl der Arbeitsmarkt, wie auch der Konsum und die US-Wirtschaft hat sich ein wenig erholt und liegt der Entscheidung der Fed zugrunde. Für Experten der Finanzmärkte signalisiert diese Handlung einen Start in die konjunkturelle Normalität und spricht dafür, dass die Inflationsrate durch das erhöhte Zinsniveau beibehalten wird. Eine Überhitzung der Konjunktur und die Gefahr der Blasenbildung bei Spekulationen würden laut Frau Yellen ausbleiben und durch die in kleinen Schritten geplante Zinswende ausgeschlossen werden. Während Experten die Zinsanhebung befürworten, sprechen Kritiker von negativen Auswirkungen in Betrachtung der globalen Konjunkturentwicklung. Vor allem in den Schwellenländern und der Eurozone könnte der stärkere Dollar zu Problemen führen. In realistischer Betrachtung lässt sich diese These nicht aufrecht erhalten, denn die Rückkehr zur Normalität auf dem Finanzmarkt kann eigentlich nur positive Auswirkungen haben und die Normalität in der Weltwirtschaft begünstigen.

Zinsentwicklung über ein Jahr

Baufinanzierungen zum Jahresende hin teurer geworden
Ursprünglich rechneten Experten im Euroraum mit einer viel spürbareren Zinswende als eingetreten. Eine kleine Steigerung der Zinsen für Baufinanzierungen stand zum Jahresende auf dem Programm und betraf vor allem Hypothekendarlehen mit einer zehnjährigen Laufzeit. Von einer nachhaltigen Aufwärtstendenz kann allerdings keine Rede sein, so dass aktuell eher ein schwankender Seitwärtstrend zu beobachten ist. Auch eine Strategieänderung der EZB ist derzeit nicht im Gespräch und Baufinanzierer können somit aufatmen, da der niedrige Leitzins weiter erhalten bleibt und sich entsprechend auf die günstigen Bauzinsen auswirkt.

Die derzeitigen günstigen Bauzinsen für die Zukunftsplanung nutzen
Unter dem Strich lässt sich die Finanzmarktpolitik derzeit als stabil betrachten und es ist nicht zu befürchten, dass es zu größeren Einbrüchen der Aktienkurse oder zu spürbaren Veränderungen in der Verzinsung von Baudarlehen kommt. Dennoch sollten vor allem Baufinanzierer, bei denen eine Anschlussfinanzierung in den nächsten 60 Monaten ansteht, die weiterhin günstigen Marktgegebenheiten für ein Forward-Darlehen nutzen. Im Laufe des Jahres werden in den USA noch weitere Zinsschritte folgen und dies kann dann zu Veränderungen der gegenwärtigen Lage führen.
Mit meiner Forward-Darlehen-Strategie können Sie sich optimal positionieren.

Tendenz der Baufinanzierungszinsentwicklung:
kurzfristig: seitwärts
langfristig: steigend

Enzwicklung Leitzins und Inflation
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Montag, 1. Februar 2016

Was ändert sich 2016 für Immobilienkäufer und Eigenheimbesitzer

In 2016 kommen auf Immobilienkäufer und Eigenheimbesitzer wieder einige Neuerungen zu. So soll das Gesetz zur Umsetzung der europäischen Wohnimmobilienkreditrichtlinie bald verabschiedet werden. Zudem können Themen wie die verschärfte Energieeinsparverordnung und die damit verbundenen neuen Regeln zu Fördermitteln, die Mietpreisbremse oder mögliche Erhöhungen der Grunderwerbsteuer durchaus Auswirkungen auf Immobilienbesitzer und Immobilienkäufer haben.

Wohnimmobilienkreditrichtlinie
Eine wichtige neue Regelung für private Baufinanzierungen wird am 21. März 2016 in Kraft treten. Es geht dabei um die Verabschiedung des Gesetzes zur Umsetzung der europäischen Wohnimmobilienkreditrichtlinie (WIKR). Der Gesetzgeber will damit sicherstellen, dass die Vergabe von Wohnimmobilienkrediten in Zukunft noch transparenter, qualitativ hochwertiger und kundenfreundlicher wird.

Energieeinsparverordnung verschärft
Ab Januar 2016 tritt die nächste Stufe der Energieeinsparverordnung (EnEV) in Kraft, mit neuen Regeln für den Neubau. Formal bleibt die EnEV 2014 zwar bestehen, jedoch werden die energetischen Anforderungen verschärft. Die Anforderungen an den Primärenergiebedarf beim Neubau werden um 25 Prozent angehoben und der Wärmeschutz der Gebäudehülle muss um 20 Prozent effizienter werden. Altbaubesitzer sind wie bisher verpflichtet, Heizungen, die älter als 30 Jahre sind, auszutauschen und die oberste Geschossdecke gegen unbeheizten Dachraum zu dämmen.

Wohnungsneubau in Europa

KfW-Fördermittel für Sanierung, Neubau, Einbruchschutz
Für Bauherren von neuen Gebäuden bleibt das KfW-Programm 153 „Energieeffizient Bauen“ von Bedeutung. Zum 1. April 2016 gibt es aufgrund der neuen Stufe der EnEV einige Änderungen. Künftig wird ein KfW-Effizienzhaus 70 nicht mehr gefördert, da es zum Standard wird. Bauherren, die ein solches Haus planen und noch KfW-Förderung erhalten wollen, müssen bis Ende März kommenden Jahres einen Kreditantrag stellen. Es zählt der Antragseingang bei der KfW. Weiterhin interessant bleiben das KfW-Effizienzhaus 55 und 40. Außerdem soll die neue Kategorie KfW-Effizienzhaus 40 Plus mit einem attraktiven Tilgungszuschuss geschaffen werden. Der Förderhöchstbetrag verdoppelt sich auf 100.000 Euro. Außerdem sind künftig auch 20-jährige Zinsbindungen möglich (bislang nur zehn Jahre). Das bedeutet erhöhte Zinssicherheit für Baufinanzierer.
Förderprogramme KfW-Bank
Zum 1. Januar 2016 wird auch das Programm „Energieeffizient Sanieren“ 151/152 verändert und weiter aufgestockt. Mit den zusätzlichen Mitteln sollen Renovierer, die ihre Heizung austauschen oder eine Lüftungsanlage einbauen, noch besser gefördert werden. Wenn zusätzlich zum Einbau einer Lüftungsanlage die Gebäudehülle verbessert wird (Lüftungspaket) oder wenn mit der Heizung auch die Wärmeverteilung erneuert wird (Heizungspaket), gibt es einen attraktiven Tilgungszuschuss von 12,5 Prozent auf den Förderbetrag pro Wohneinheit (maximal 6.250 Euro beim Höchstbetrag von 50.000 Euro). Immobilienbesitzer können den Antrag für die neue Förderung ab 1. April 2016 stellen, mit den Paketmaßnahmen aber schon ab dem 1. Januar beginnen. Auf der Kippe stand übrigens lange Zeit das Förderprogramm 275 für Solarstromanlagen mit Batteriespeicher. Nach neuesten Informationen soll dieses nun auch im Jahr 2016 fortgeführt werden. Auch das Programm „Altersgerecht Umbauen“ (Nr. 159/455) hat die KfW erweitert. Neben barrierereduzierenden Maßnahmen fördert das Kreditinstitut auch speziell Ein- und Umbauten, die ein Gebäude gegen Einbruch schützen, zum Beispiel einbruchhemmende Haustüren oder Alarmsysteme. Anträge für einen Kredit des Programms 159 zum Einbruchsschutz können erst ab dem 1. April 2016 gestellt werden. Derzeit gilt aber schon die Zuschussvariante der KfW (Programm 455).

Grunderwerbsteuer, Mietpreisreform: Weitere Planungen
Weitere neue Regelungen sind in Vorbereitung. So wird in Thüringen eine Erhöhung der Grunderwerbsteuer von 5,0 auf 6,5 Prozent ab 2017 vorbereitet, dies steht gerade zur Abstimmung im Landtag. In absoluten Zahlen würde das bedeuten, dass Immobilienkäufer bei einer Investitionssumme von 250.000 Euro in Thüringen dann künftig statt bisher 12.500 Euro künftig 16.250 Euro an Grunderwerbsteuer zahlen müssen. Andere Bundesländer haben noch nichts beschlossen, aber Änderungen sind durchaus denkbar. Nur Sachsen und Bayern haben seit der Umstellung der Zuständigkeit vom Bund auf die Länder im Jahr 2006 der Versuchung widerstanden, an der Steuerschraube zu drehen.

Kapitalanleger sollten an die Mietpreisbremse denken
Da man als Kapitalanleger immer auch mit Renditeberechnungen konfrontiert ist, sollten Sie auch an die Mietpreisbremse denken, die in immer mehr Bundesländern bereits umgesetzt wurde. Das Gesetz ist im Juni 2015 in Kraft getreten, das Urteil ist erwartungsgemäß gespalten. Das Hauptproblem bei der Umsetzung sind die in vielen Städten fehlenden Mietpreisspiegel, die als Berechnungsgrundlage nötig sind. In 2016 sind bereits weitere Gesetze zum Vermietungsrecht in Vorbereitung. Nach den Plänen des Bundesjustizministeriums soll künftig die Modernisierungsumlage sinken und eine Kappungsgrenze für Mieterhöhungen nach Modernisierungen eingeführt werden. Inwieweit die Pläne umgesetzt werden, wird sich zeigen. Als Vermieter mit Modernisierungsvorhaben sollte man dies bei den Planungen berücksichtigen.

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