Anfang Juni lenkte sich der Fokus der Finanzwelt wieder in Richtung Europäische Zentralbank (EZB), wobei in einigen Köpfen Erwartungen vorherrschten. Doch noch immer hält Mario Draghi an seiner lockeren Geldpolitik fest und behält den Leitzins weiter bei 0,0 Prozent. Für den Finanzmarkt gibt es spürbare Auswirkungen, sodass sich die Baufinanzierungszinsen zum Beispiel schwankend in seitliche Richtung bewegen.
EZB bleibt auf seinem Kurs
Auch beim Strafzins sind keine Veränderungen erkennbar. Noch immer zahlen Banken für bei der EZB geparkte Gelder -0,4 Prozent. Ebenso hält die EBZ an der bereits im März erfolgten Ankündigung einer Ausweitung der Wertpapierkäufe fest. Dennoch gibt es eine kleine Änderung, da sich der Fokus nicht mehr nur auf Staatsanleihen und Pfandbriefe der Euroländer, sondern zusätzlich auf Unternehmensanleihen mit Bonitätsstärke lenkt. Das Programm läuft bereits seit 8. Juni und verfolgt das Ziel, Zinsen für Anleihen zu senken und die Kreditbedingungen für Unternehmen zu verbessern. Hieraus soll ein Anschub für die Wirtschaft entstehen, der bisher allerdings in der Realwirtschaft noch ausbleibt. Kritiker stehen der Maßnahme skeptisch gegenüber und weisen darauf hin, dass die EZB eventuell ihr Mandat überschreitet und eine Schuldenblase begünstigt, sowie Raum für eine Verzerrung der Märkte schafft. Mario Draghi berichtet von einem marginalen Wachstumsaufschwung von 1,4 auf 1,6 Prozent und verweist auf ein Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent, das in 2017 / 18 erwartet wird.
Es bleibt weiter spannend und kontrovers
Die Inflation wird aktuell mit einer Rate von 0,1 Prozent bewertet, während Mario Draghi von einer 2016er Rate von 0,2 Prozent ausgeht. Für die Jahre 2017 und 2018 spricht der EBZ Chef von einer Erhöhung der Inflation auf einen Wert von 1,3 bis 1,6 Prozent. Die Verbrauchspreise sollen auf mittelfristige Sicht weiter niedrig bleiben, was auf einen längeren Bestand der aktuell expansiven Geldpolitik schließen lässt.
Spannend bleibt es auf geopolitischer Basis
Auch auf geopolitischer Basis lässt die Spannung nicht nach. Griechenland scheint sich nach der letzten Finanzhilfe entspannt zu haben, doch im Norden brauen sich düstere Wolken zusammen. Der 23. Juni 2016 wird ein entscheidender Tag für Europa, da die Bürger Großbritanniens für oder gegen den Brexit entscheiden und beim Austritt Folgen für die Finanzmärkte und die Weltwirtschaft nicht ausgeschlossen sind.
Das niedrige Baufinanzierungszinsenniveau langfristig sichern
Für den Baufinanzierer oder Anschlussfinanzierer hat dies den Vorteil, dass sie trotz seitlich schwankender Baufinanzierungszinsen gute Karten haben und können den Kredit nach wie vor zu einem aktuell einmalig günstigen Zinssatz aufnehmen. Langfristig wird sich das Zinsniveau jedoch nicht so impulslos, wie dies aktuell geschieht, entwickeln. Deshalb ist Immobilienkäufern oder Anschlussfinanzierern nur zu empfehlen, dass niedrige Zinsniveau lange festzuschreiben oder ein Volltilger-Darlehen zu verwenden und die Möglichkeit eines Forward-Darlehens zu nutzen. So kann beispielsweise die von Marktexperten im Verlauf des Jahres 2016 erwartete Zinserhöhung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) auch bei uns zu einer leichten Zinserhöhung führen. Auch mögliche Auswirkungen des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) sind schwer einschätzbar. Bei einem Brexit könnte dies zudem einen Dominoeffekt für weitere „austrittswillige“ Länder führen und den Euro als europäische Leitwährung unter Druck setzen.
Tendenz der Baufinanzierungszinsentwicklung: kurzfristig: seitwärts schwankend
langfristig: seitwärts schwankend
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Mittwoch, 13. Juli 2016
Montag, 4. Juli 2016
Warum Eigenkapital für die Baufinanzierung immer wichtiger wird
Die Immobilienkreditrichtlinie (WIKR) ist nun seit dem 21. März 2016 in Kraft. In den Medien wird von Schwierigkeiten berichtet, dass es zu Problemen für die Baufinanzierungen für junge Familien oder andere Personengruppen, die über wenig Eigenkapital verfügen, kommt. Der Grund dafür sei die Tatsache, dass nun nicht mehr die Immobilie selbst als Hauptfaktor zur Einschätzung der Kreditwürdigkeit genutzt werden darf, sondern der Fokus auf der Wahrscheinlichkeit der Rückzahlung liegt.
Auslegung der WIKR ist von Institut zu Institut unterschiedlich
In der Tat haben einige Banken ihre Bedingungen deutlich verschärft. Doch die Auslegung der WIKR ist von Institut zu Institut sehr unterschiedlich. Es muss nun eingehender geprüft werden, welches Anliegen der Baufinanzierer hat und wie seine Finanzsituation aussieht. Deshalb ist es wichtig, auf ein umfangreiches Netz von Bankpartnern zugreifen zu können, um so ein geeignetes Institut für das Finanzierungsvorhaben zu finden.
Bundesregierung prüft neue Vorschriften gegen Verschuldung
"Bundesregierung prüft strengere Vorschriften, damit Verbraucher sich nicht zu stark verschulden." Das war am 19.Mai 2016 unter der Überschrift "Angst vor der Immobilienblase" im Handelsblatt zu lesen und es ist in diesen Tagen nicht der einzige Artikel zu diesem Thema. Die Auswirkungen verschärfter Vorschriften würden möglicherweise über folgende Alternativen spürbar: Entweder darf ein Kreditinstitut in Abhängigkeit des Verschuldungsgrades des Darlehensnehmers nur noch bis zu einer bestimmten Maximalgrenze ein Baudarlehen vergeben oder Baufinanzierungen nur noch bis zu einer definierten Beleihungsobergrenze darstellen. Auch wenn diese Meldungen bisher nur eine Absicht der Bundesregierung formulieren, muss das Fazit für künftige Baufinanzierungskunden lauten: Die Anforderung an das Vorhalten von Eigenkapital bei einer Baufinanzierung werden steigen. Die Finanzierung ohne einen deutlich höheren Anteil an Eigenmitteln wird erschwert oder sogar in Grenzen gänzlich verhindert.
Ein solides Polster an Eigenkapital ist immer hilfreich
Ich empfehle, mindestens 20 Prozent der Darlehenssumme aus eigener Tasche zu zahlen. Wussten Sie, dass Sie Eigenleistungen, wie Fliesenlegen oder Tapezieren, mit bis zu 15 Prozent ins Eigenkapital einfließen lassen können? Das verbessert Ihre Konditionen. Warum? Ihr Beleihungsauslauf, also das Verhältnis zwischen Darlehenssumme und Beleihungswert, verringert sich auf diese Weise. Vereinfacht gesagt: Je höher der Eigenkapitalanteil und je niedriger der Beleihungsauslauf, desto geringer die Bauzinsen. Möglich ist auch eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital: In diesem Falle sollten Sie aber zumindest die Nebenkosten aus eigenen Mitteln bezahlt können.
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