Leitzins bleibt weiter wie gehabt
In den USA hat eine ähnliche Botschaft für einen Zinsanstieg gesorgt. Darauf reagierten die Märkte mit einer Erhöhung um 30 Basispunkte bei allen zehnjährigen Anleihen des Bundes. Die EZB hingegen sieht keine Anhebung des Leitzins vor und äußerte sich erst am Donnerstag erneut, dass die wirtschaftliche Lage zwar einer Stabilisierung unterliegt, aber eine langsame Entfernung der sehr lockeren Geldpolitik noch warten müsse. Die Signale stehen gut, dass es noch in diesem Jahr eine Anhebung des Leitzins geben kann. Auch wenn Mario Draghi diese Möglichkeit aktuell noch ausschließt und die Leitzinsanhebung primär mit einem Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm koppelt. Hier kann man aufhorchen, denn im Dezember könnte ein Ausstieg erfolgen. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es weder eine Änderung am Leitzins noch am Strafzins. Auch eine Verringerung der Anleihekäufe sind nicht zu beobachten.
Deutsche Staatsanleihen steigen an
Unterdes hat sich die Rendite bei zehnjährigen Bundesanleihen auf 0,35 % erhöht. Dieser Wert geht allerdings vom Tief nach dem Brexit-Votum aus und bezieht sich auf die allzeit niedrigste Rendite vom Juli vergangenen Jahres. Das Votum hat die Rendite für einen kurzen Moment unter Null gesenkt. Durch die Anleihekäufe steigert die EZB die Nachfrage und senkt damit die Renditen für Staatsanleihen. Erst durch die Beendigung der künstlichen Anleihekäufe hat der reale Markt eine Chance, sich neu zu entwickeln und zu formen. Doch in absehbarer Zeit bleibt diese Option ausgeschlossen, ist die EZB doch für ihre langsamen und behutsamen Handlungen bekannt. Experten sehen die Anhebung des Leitzins aber in greifbarer Nähe und schließen sie nicht, wie es im vergangenen Jahr zur selben Zeit der Fall war, über einen längeren Zeitraum aus. Wir lassen uns überraschen und erwarten den Dezember in diesem Jahr.
Baufinanzierungszinsen steigen leicht an
Langfristige Darlehen, wie beispielsweise Immobilienkredite, werden von den Kreditinstituten zum Teil mit langfristigen Anlageformen wie Pfandbriefen und Staatsanleihen refinanzieren. Deshalb reagieren die Baufinanzierungszinsen auf die Zinserhöhung der Staatsanleihen mit einem leichten Anstieg. Verunsichern muss man sich als Immobilienkäufer deshalb jedoch nicht, denn die Bauzinsen werden weiterhin günstig bleiben. Das Zinsniveau wird noch eine Zeit lang historisch niedrig bleiben. Da der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung oft eine der größten Entscheidungen im Leben ist, sollten kurzfristige Zinsschwankungen nicht der Hauptgrund sein, um Wohneigentum zu erwerben. Für bereits bestehende Baufinanzierungen sieht es da etwas anders aus. Hier kann eine schnelle Entscheidung bares Geld sparen, wenn man sich beispielsweise mit einem Forward-Darlehen jetzt die günstigen Zinsen sichert.
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